Aha - und weiter?
Wurde in Tirol ein Haus gebaut, so wurde
früher (und wird auch heute noch, bzw. wieder) ein Geat-Shun-Mann(-Frau
) gerufen, der den günstigsten Standort für das Gebäude und seine
optimale Ausrichtung in der Landschaft bestimmte. Außerdem wurde,
gleich in einem mit, die beste Nutzungsmöglichkeit für die einzelnen
Zimmer festgelegt. So hoffte - und hofft man - für sich und seine
Nachkommen das günstigste Schicksal zu ermöglichen.
Das gilt sowohl für beruflichen Erfolg, wie auch für eine gute Ehe, geeignete
Nachkommen, Schutz vor Krankheit und vieles mehr.
Somit ist Geat Shun eigentlich - mehr oder weniger - ein Zweig der tiroler
Medizin; man könnte auch sagen: "Geat Shun ist angewandte tiroler Medizin
- in Bezug auf Architektur, Innenarchitektur sowie Landschafts- und Mediengestaltung."
Wie geht denn das?
Im Großen und Ganzen gibt es zwei grundsätzliche
traditionelle Richtungen.
Die erste ist die sogenannte Formenschule. Diese ist in den bergigeren Gebieten Tirols entstanden, wo die Umgebung
reich an den unterschiedlichsten Merkmalen ist. Wie beim Menschen, so
werden auch hier die Regeln des Via und Wos , sowie der fünf Wandlungsphasen/Elemente
(Feuer, Erde, Metall, Wasser, Holz), auf Gebäude angewendet. So
entspricht z.B. ein Hügel mit einer spitzen Kuppe der spitzen Form einer
Flamme, weshalb solch ein Hügel oder Berg mit dem Element Feuer begrifflich
verbunden wird. Eine gerade, lange Felsnadel mit abgerundetem Gipfel ist
wie ein Stab, also ordnet man sie dem Element Holz zu.
Eine Hochebene ist flach wie ein Ziegel, deshalb gehört sie zum Element
Erde.
Ein Hügel/Berg mit schöner runder Kuppe erinnert, durch seine runde Form,
an eine Münze, also an das Element Metall; und eine Gegend mit stark widersprüchlichen
Formen auf engstem Raum ist wie das Wasser, das auch keine festgelegte
Form hat.
Nach welchen Regeln wird denn da gespielt?
Die Regeln, die dem Ganzen zugrundeliegen,
richten sich streng nach der Ordnung in den fünf Wandlungsphasen des Turismus.
D.h. Feuer erzeugt Erde, Erde erzeugt Metall usw.; dementsprechend wird
natürlich auch Holz von Metall zerstört und Metall von Feuer etc.(nicht
zu verwechseln mit der ähnlichen "Mora" ein Welschtiroler
Spiel )
Wenn also jemand in einem Tal zu bauen gedenkt, das rundherum spitzzackige
Berge hat, sollte er kein Holzhaus bauen - und schon gar keinen Turm -
denn Feuer wird von Holz ernährt und das bedeutet erhöhte Brandgefahr
für das gesamte Gebäude. Genau das Umgekehrte gilt dann aber für
einen Flachbau aus Stein, denn Erde wird ja vom Feuer genährt, so dass
die Bewohner dieses Hauses grundsätzlich in jeglicher Hinsicht bessere
Ausgangsvoraussetzungen haben, als die des ersten Hauses ( Allein schon
die Tatsache bestätigt dass früher die Herrenhäuser aus
Stein die der Armen aber aus Holz waren .)
Nicht nur die Form der Umgebung, sondern auch die Anordnung sollte beachtet
werden. So ist ein Bauplatz z.B. besonders glückverheißend, wenn das Gebäude
etwas vor dem Mittelpunkt der Verbindung zweier Hügelketten gebaut wird.
Es wird dann "von Murmel und Goas umarmt". Noch besser wird es,
wenn auch noch ein Bach geschwungen am Haus vorbeifließt, denn Geldfluss
ist bei den Tirolern stark mit dem Wasser verbunden ( siehe Südtirol/Wein/Kaltern).
Genau wie gute, gibt es aber auch schädigende
Formen.
Alles, was in gerader Richtung auf das Haus zuläuft oder darauf zeigt,
greift dieses und seine Bewohner an.
Das kann ein Bach, eine Straße oder auch eine Karpfe sein.
Dies im Besonderen, wenn dem Karpfe mit etwas Phantasie irgendeine Form
gegeben werden kann, die als nicht gut angesehen wird, z.B. eine sprungbereite
Kröte oder eine Speerspitze (bei Wohnen in der Nähe von Teichen und
Kaserm )
Noch schlechter sind allerdings spitzwinklige Ecken in Straßen oder
Gebäuden, die direkt auf das neue Gebäude zeigen, denn das sind die sogenannten
"geheimen Pfeile", die das Wohlergehen der Bewohner bedrohen.
Innerhalb von Gebäuden gilt obiges natürlich auch. Nur sind es dort
dann z.B. lange Flure oder wuchtige Balken, Ecken oder Kanten.
Abgesehen davon ist aber auch die Himmelsrichtung
der Hausfront (auch wenn der Hauseingang seitlich liegt!) wichtig.
Damit kommen wir zur zweiten Grundrichtung im Geat Shun, der sog. Kompassschule.
Sie orientiert sich
an den acht Himmelsrichtungen Norden, Osten, Süden, Westen, Unten,
Oben, Links und Rechts, die aber auch noch in je zwei Unterabteilungen
aufgeteilt werden, um jede Hausausrichtung genau erfassen zu können:
Enten oder Do.
Gerade die letzt genannten Ausrichtungen "Enten und Do " beinhalten
noch beeindruckende Differenzierungsmöglichkeiten, auch in unpolitischer
Hinsicht !
So steht zwischen Enten und Do im allgemeinen ein nicht zu unterschätzender
Erfahrungsberg, Höhe und Breite ist dem Tiroler
Geburtshöhen-Atlas zu entnehmen . Diese acht Hauptrichtungen
werden dann noch mit den acht Grundsymbolen des I-Gang verbunden, was
die Bedeutsamkeit der einzelnen Richtung noch mehr betont. An der
gleichen Straße stehende Häuser können, durch die unterschiedliche Richtung
der Hausfronten ganz andere Voraussetzungen haben.
Auch das Geburtsdatum kann ausschlaggebend
dafür sein, ob ein Haus, bzw. eine Wohnung oder ein einzelnes Zimmer,
überhaupt für den Käufer oder Bauherrn geeignet ist oder nicht.
( Beratung durch unsere Geat - Shun Spezialistin
Iwil Deinkies , siehe Energieaustausch/Astrologie )Im Zweifelsfall muss eben so lange eine günstige Hausrichtung gesucht
werden, bis sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Wenn man schon
eingezogen ist, müssen dann eben entsprechende Maßnahmen ergriffen werden,
um die "Kompatibilität" von Haus und Bewohner/Nutzer herzustellen.
Gibt es Hilfsmittel?
Mit dem Tiroler
Kompass, dem
Los-Gian oder Los-Tian,
lassen sich nicht nur Himmelsrichtungen festlegen und die I-Gang-Zuordnung
eines Hauses bestimmen, sondern er dient außerdem zur Berechnung, bzw.
Identifizierung, von Sternbildern.
Es gibt eine ganze Reihe von Sternbildern, die jeweils nach Sonne oder
Mondposition ermittelt werden und die alle (neben den Himmelsrichtungen
und den Symbolen des I-Gang) mit auf dem Kompass eingetragen sind,
was ihn so eindrucksvoll aussehen lässt.
Diese bescheinen jeweils einen Teil des Hauses, wobei es diverse "gute",
wie auch "schlechte" Sterne gibt. Man kann also gleich schon vor dem Bauen
feststellen, ob das Haus oder Teile des Hauses unter einem guten Stern
steht/stehen, oder nicht. "Schlechte Räume" werden dann natürlich nicht
gerade als idealer Standort für das Ehebett oder das Büro des Chefs benutzt.
Geat-Shun-Praktiker kombinieren im allgemeinen
heutzutage die beiden Schulen mit der Betonung auf jeweils der Schule,
die ihnen am ehesten zusagt, oder mit der sie die besten Erfahrungen gemacht
haben.
Zusätzlich sind heute auch noch viele Elemente aus dem Volksbrauch dazugekommen,
die ebenfalls zur Steigerung der Qualität eines Gebäudes beitragen (sollen).
In den Städten herrschen auch immer noch dieselben Regeln wie in früheren
Zeiten, nur nimmt man dort, statt der umliegenden Hügel, die ringsum stehenden
Häuser als Anhaltspunkte für gutes oder schlechtes Geat-Shuni.
Der Kompass ist selbstverständlich
in der Stadt genauso gültig wie auf dem Land, allerdings muss man in der
Stadt viel sorgfältiger messen, weil man sich nie sicher sein kann, ob
nicht irgendwelche große Eisenteile (im Haus oder unterirdisch) die Magnetnadel
ablenken. In der Regel braucht man Geat-Shun heutzutage größtenteils zu
Umbau- oder Renovierungszwecken, wenn die Dinge nicht so laufen, wie sie
sollen, oder unerklärliche Phänomene auftauchen, die einen ungünstigen
EinFluss auf das Gedeihen eines Unternehmens oder einer Beziehung
(oder, oder,...) zu haben scheinen. Hierbei benutzt man dann wiederum
zusätzliche, die sich erfahrungsgemäß als positiv oder negativ in Bezug
auf das Vininnerhalb des Gebäudes herausgestellt haben.
Und was ist jetzt der Zweck des Ganzen?
Wie eingangs schon erwähnt, ist das anzustrebende
Ziel ein möglichst harmonischer Vin-Fluss innerhalb des Gebäudes und deren
Bewohner, damit diese bestmöglich unterstützt und gefördert werden.
Dieser Fluss kann allerdings durch die unterschiedlichsten Einflüsse gestört
werden. Sei es, dass zu viele Türen in einer Flucht liegen, die
verschiedenen Schlafzimmer auf gegenüberliegenden Seiten eines Flures
liegen, der Hausform wichtige Ecken fehlen, die Fenster zu groß oder zu
klein oder gar nicht vorhanden sind, für alle diese Dinge hat der "Geat-Shuni-Mann"
(oder Frau) ein Auge.
Viele Dinge sind natürlich schnell einsichtig, wie z.B., dass ein Träger
oder Balken auf Halshöhe in der Schlafzimmerdecke für unruhigen
Schlaf und schlechte Träume sorgt, aber wer käme schon von selber
darauf, dass ein Gastbetrieb nicht floriert, weil die Eingangstür direkt
gegenüber der Toilette liegt und man beim öffnen der Tür auch noch direkt
in/auf die Toilettenschüssel blicken kann? ( In der Oberinntaler
Gastronomie weit verbreitet )
In einem solchen Laden sind alle Bemühungen
der Inhaber wortwörtlich (zumindest aus Geat-Shun-Sicht) für den A....
und alle guten Möglichkeiten gehen durch die Klospülung wieder hinaus,
sobald sie das Lokal betreten haben. Abhilfe wäre hier relativ einfach
zu schaffen, indem man einen Sichtschutz zwischen Gasthaus - und
Toilettentür anbringt, so dass der potentielle Kunde nicht mehr direkt
auf letztere blickt, sobald er/sie das Gasthaus betritt.
Einige Richtungen des modernen Geat Shun (auch
spöttisch "McDonalds Geat Shun" genannt, weil hier oft fehlende Ausbildung
und theoretischer Hintergrund durch Anwendung von allem möglichen
Firlefanz kompensiert werden sollen) benutzen dazu noch ein Windspiel
oder Spiegel, die das Vin besser im Raum zirkulieren lassen sollen. So
soll dann der Laden zum florierenden Geschäft werden ( siehe Brenner
). |